Offener Brief an den Bundespräsidenten

Frank Walter Steinmeier, vom 12.08.2022


Der Ukraine - Krieg

Die SGV verurteilt den Ukraine-Krieg auf das Schärfste!

Jede Art von kriegerischer Auseinandersetzug ist zu ächten.
Dennoch muss man sich anschauen wie es soweit kommen konnte, ohne eine Rechtfertigung für den Krieg dabei zu suchen:
  1. 2014 eskalierten die Maidan Proteste in deren Folge der damalige Präsident floh und vom Parlament abgesetzt wurde.
  2. Es kam eine neue Regierung ins Amt, in der vier Faschisten in führenden Positionen saßen.
  3. Daraufhin entschied die heutige Donbass Region, also die Teilrepubliken Donezk und Luhansk in der östlichen Ukraine, ihre Unabhängigkeit zu erklären, da sie die neue ukrainische Regierung nicht mittragen wollten.
  4. Das Gleiche geschah mit der Krim. Es wurde ein Referendum auf der Krim abgehalten, in dessen Ergebnis 93% der Bevölkerung zu Russland gehören wollte. Man bat Russland um Hilfe und Russland gewährte diese.
  5. Auf dem Donbass, die eigenständig bleiben wollten, entwickelte sich ein Bürgerkrieg, der bis 2022 andauerte und über 14.000 Menschen den Tot brachte.
  6. Im Februar 2022 erkannte Russland die Teilrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Republiken an. Diese sandten ein Hilfeersuchen an Russland, worauf am 24.02.2022 Russland militärisch in die Ukraine einmarschierte.

Fazit:

Man hätte viel früher, nämlich schon 2014, auf die Wünsche der Regionen Donezk und Luhansk eingehen müssen, anstatt einen 8-jährigen Bürgerkrieg mit tausenden von Toten zu führen.

So wie die USA mit viel Geld und Beratern die Maidan Proteste unterstützt haben, so hat Russland die Republiken Donezk und Luhansk unterstützt.
Damit waren zwei Großmächte, die sich nicht freundlich gesonnen sind, in den internen Konflikt der Ukraine involviert. Beide Großmächte vertraten hier eigene Interessen und waren nicht an einer Konfliktlösung interessiert. Das gilt auch für die Republiken Donezk und Luhansk, wie für die Ukraine.

Nur eine friedliche Lösung dieses internen Konfliktes hätte verhindern können, dass der jetzige Krieg ausbricht.

Wir entschuldigen diesen Krieg ebenso wenig, wie den Bürgerkrieg, der seit 2014 schwelt.

Dies beweist, wenn ausgebrochene Konflikte nicht auf diplomatischem Weg bereinigt werden, besteht am Ende die Gefahr einer kriegerischen Auseinandersetzung. Diese haben wir jetzt.

Wenn dieser Krieg  nicht schnellstens durch faire Verhandlungen beider Seiten beendet wird, besteht die Gefahr einer Ausweitung zu einem Weltkrieg.

Wir appellieren an die Ukraine und an Russland, unverzüglich Verhandlungen aufzunehmen, um diesen Krieg zu beenden.

Solange müssen die Waffen schweigen.

Keine Waffenlieferungen mehr in das Krisengebiet !

An Europa und die Nato, sowie an die USA und Russland, appellieren wir, aus humanitären Gründen diplomatisch schlichtend einzugreifen, anstatt die Eskalation anzuheizen.